Willkommen Nepal

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Das Wachstum in den Kiwanis Clubs in Nepal hat deutlich zugenommen. Nepal ist somit zu einem eigenständigen Kiwanis-Distrikt, mit einen soliden Plan für die Zukunft, geworden.

Geschichte und Bilder von Kasey Jackson

Die Hauptstadt Kathmandu liegt in einem Tal, das als Nepal Mandala bezeichnet wird und im Vorgebirge des Himalaya liegt. Das Gebiet ist weltweit bekannt für seine prächtigen Tempel, alte Geschichte, farbenprächtige Kultur und die Festivals. Die Besucher werden hier mit dem traditionellen Hindi-Gruß Namaste begrüßt und jedermann fühlt sich sofort willkommen.

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In den Straßen ist Stärke und der Glauben der Menschen die hier leben zu verspüren. Überall wehen Gebetsfahnen im Wind. Streichen Sie zart mit Ihren Fingern über die Gebetsmühlen. Es ist ein besonders friedlicher und spiritueller Ort in einem der ärmsten Länder der Welt. Ein Ort, wo die Menschen leidenschaftlich und bereitwillig sind, anderen zu helfen.

Im vergangenen September wurde dieser besondere Ort zum neusten Kiwanis-Distrikt ernannt.

Die Anfänge
Im Jahr 2015 wurde Kiwanis in Nepal mit der Gründung von zwei Clubs eingeführt: der Kiwanis Club Lumbini und der Kiwanis Club Kathmandu. Sehr bald schon, im Jahr 2016, wurden drei weitere Clubs gegründet. Im Jahr 2017 kamen 11 Clubs und im Jahr 2018 acht Clubs hinzu. Heute gibt es in Nepal mehr als 50 Clubs, mit insgesamt mehr als 1.000 Mitgliedern.

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Die Gründung dieses neuen Distrikts geschah nicht rein zufällig. Sujan Shrestha, der Governor des Distrikt Nepals, erklärt, dass gemeinsame Anstrengungen unternommen wurden, die neuen Clubs mit Partnern aus der Gemeinde zu verbinden. Somit soll gewährleistet werden, dass den Bedürfnissen der Gemeinde entgegen gekommen werden kann. Die Priorität galt den Kindern, der Unterstützung und Ausbreitung der Jugendprogramme und dem aktiven Serviceeinsatz. Zudem wurde auch jedem Club auferlegt, ein kennzeichnendes Projekt, mit dem sich dieser Club identifizieren konnte, zu starten.

Einige Beispiele: Lumbini sponsert einen K-Kids-Club und teilt Schulmaterialien aus. Itahari stellt Kindern, die weit entfernt von der Schule wohnen, Fahrräder zur Verfügung. Der Kiwanis Club Everest unterstützt ein lokales Mamaghar, ein Rehabilitationszentrum für Kinder, die auf der Straße leben.

„Es ist wichtig und inspirierend für uns, ein Projekt durchzuführen, mit dem wir uns identifizieren können und das von Bedeutung für unsere Gemeinde ist“, sagt Suhama Phewa Limbu, Mitglied des Kiwanis Clubs Itahari. „Darüber hinaus entwickeln sich durch ein kennzeichnendes Projekt globale Freundschaften und ein starker Zusammenhalt unter den Mitgliedern.“

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Projektbesuche
Während nepalesische Kiwanis-Mitglieder und Gäste zu einer Schulungskonferenz in Kathmandu zusammenkommen, wird gleichzeitig auch der erreichte Distrikt-Status gefeiert. Bei diesem Anlass ergibt sich auch die Gelegenheit, einige Projekte, die die Kiwanis-Mitglieder in der Stadt und der Umgebung durchführen, vorzuzeigen. Die Projekte, die die Clubs durchführen, dienen zur Motivation und lassen die Beobachter an den Geschehnissen teilhaben.

Der erste Stopp findet in einem Waisenhaus, das vom Kiwanis Club Bagmati unterstützt wird, statt. Die Kinder, die meisten von ihnen sind barfuß, sitzen um einen leuchtend blauen Tisch herum auf der Terrasse. Die Kiwanis-Mitglieder erläutern ihr Projekt. Etwa 22 Kinder, im Alter vom vier bis 14 Jahren, ehrhalten Nahrungsmittel, Schreibmaterialien und Einrichtungsgegenstände von den fürsorglichen Kiwanis-Mitgliedern. Die Kinder können in diesem Haus schlafen und essen. Der Schulunterricht findet jedoch an einen anderen Ort statt. Hilfe ist dringend notwendig und wird sehr geschätzt. Die ersten Erfolge dieses Projekts sind bereits erkennbar: Zehn Kinder, die diese Einrichtung besuchten, besuchen eine weiterführend Schule. Bevor es weiter zum nächsten Projektbesuch geht, schenken die Mitglieder des Kiwanis Clubs Bagmati dem Waisenhaus Regale, in denen wichtige Schulmaterialien aufbewahrt werden können.

„Dieses Projekt unterstützt den Unterricht und erleichtert den Alltag für diese Kinder“, sagt Bibek Dhital, Mitglied des Kiwanis Clubs Bagmati.

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Der nächste Stopp ist der Integrated Blind Development Association (Blindenverband) Nepals, ein weiteres Projekt des Kiwanis Clubs Bagmati, statt. Die Kiwanis-Mitglieder spenden Lebensmittel, Getränke und Blindenschriftpapier für die Kinder. Peter Zander, der Vorsitzende des Distrikts Asien-Pazifik, unterhält sich mit den Schülern und hilft Kiwaniern und anderen Gästen bei der Verteilung der Geschenke. Einer der Schüler liest den versammelten Gästen aus einem Buch in Blindenschrift vor und überliefert mit einem breiten Lächeln eine einfache Nachricht: „Mit eurer Unterstützung sichert ihr unsere Zukunft. Warum solltet ihr uns also nicht helfen? Vielen Dank!

Während der Autofahrt zum nächsten Projekt erklärt Governor Shrestha die Notwendigkeit in Nepal zur Aufklärung im Bereich der psychischen Gesundheit. Bei einem Projekt des Kiwanis Clubs geht es darum, junge Menschen in den Schulen zu erreichen. Das Mental-Health-Awareness-Programm in der weiterführenden Schule Janaprabhat, in Kalimati, wird vom Club organisiert und gemeinsam mit der Partnerorganisation, der Samhavya-Stiftung, präsentiert. In einem Raum, in dem sich 93 Schüler und Moderatoren versammelt haben, wird über Gefühle und Emotionen gesprochen. Die Schüler werden aufgefordert, sich an den Gesprächen zu beteiligen, Fragen zu stellen und Gedanken auszutauschen. Aufgrund der hohen Selbstmordrate in Nepal bei jungen Menschen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren, handelt es sich hier um ein sehr wichtiges Thema. Die Selbstmordrate bei Mädchen ist viermal höher als bei Jungen.

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Die Schüler, die einheitliche grün- und weißfarbige Uniformen mit Krawatten tragen, machen sich während des Vortrags Notizen. Einige Kinder kichern, andere sind sehr ernst. Das Programm zieht sich über mehrere Schunden hinweg und wird in mehreren Schulen durchgeführt.

Der vielleicht unvergesslichste Besuch, bei der Grundschule Shree Barhavedi, die hoch in den Bergen im Distrikt Sindhupalchok liegt, fand jedoch am folgenden Tag statt. Die Schule ist drei Autostunden von Kathmandu entfernt. Dieses Gebiet ist stark von Erdbeben verwüstet und der Weg führt über unpassierbare gefährliche Schotterstraßen. Die Gäste werden von den Schülern, Lehrern, Eltern und Dorfältesten mit Blumen und Seidentüchern begrüßt. Als Gegenleistung schenkt der Kiwanis Club Sindhupalchok jedem Kind einen Rucksack, Lebensmittel und Schulmaterialien. Die Schüler stellen sich geduldig in einer langen Reihe auf und warten darauf, dass ihr Name aufgerufen wird. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen bedanken sich mit einem Lächeln.

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Unser letzter Stopp ist das Siddartha Vansthali Institute, in Panauti. Die Schüler dieser Schule laufen täglich mehrere Kilometer über hügeliges Gelände, um am Unterricht teilzunehmen. Sehr oft kommen die Kinder hungrig in der Schule an. Dank eines Zuschusses vom Kiwanis Kinderfonds sorgt der Kiwanis Club Kathmandu City dafür, dass alle Vorschulkinder im Alter von drei bis fünf Jahren an den insgesamt 200 Schultagen eine nahrhafte Mahlzeit erhalten.

„Wir haben gesehen, dass diese Kinder nicht richtig ernährt werden. Deshalb haben wir dieses Programm gestartet”, sagt der Schuldirektor Narayan Niroula, während er Kostproben der Mahlzeiten an die Kiwanis-Mitglieder und Gäste verteilt. „Dieses Programm ist sehr wichtig für die Kinder. Wir sind dem Kiwanis Club Kathmandu City und Kiwanis International sehr dankbar.“

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Was geschieht als nächstes?
Laut Governor Shrestha sind die Einsätze und Verantwortungen jetzt noch höher, da Nepal nun offiziell ein Distrikt ist.

„Wir haben uns im vergangenen Jahr sehr intensiv um das Mitglieder- und Clubwachstum bemüht“, sagt er. „Jetzt werden wir uns auf die Nachhaltigkeit konzentrieren. Das Jahr 2019-20 wird einer Abkühlphase gleichen, in der wir die Zeit nutzen werden, alle wichtigen Formalitäten eines Distrikts zu erfüllen. Dazu gehören u.a. das Training der Lieutenant Governor und die Vorbereitung der Richtlinien und Verfahrensregeln. Während dieser Abkühlphase haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass alle Clubs ihr kennzeichnendes Projekt durchführen, damit die zukünftigen Clubs von ihnen lernen können. Zudem wird der Kiwanis Kinderfonds Nepal voll funktionsfähig sein und Spendengelder aufbringen.“

Viele kennzeichnende Projekte wurden bereits mit großen Erfolgen durchgeführt. Die Charterfeier für den Distrikt ist vorbei. Die erste offizielle Ausbildungs- und Schulungskonferenz wurde erfolgreich abgeschlossen. Im März 2020 findet der Asien-Pazifik-Kongress in Kathmandu statt. Tausenden von Kindern und Familien im ganzen Land wird geholfen. Es ist viel in Nepal geschehen.

„Unsere Mitglieder sind davon überzeugt, dass wird das richtige für die Kinder in Nepal tun“, sagt Shrestha. „Wir haben uns vorgestellt den nepalesischen Kindern zu helfen, ob die Kinder in den Straßen von Kathmandu und Hetauda hungrig sind oder in einer ländlichen Schule keine Notizbücher haben. Wir sind jetzt so inspiriert wie nie zuvor und wollen, dass es keinem Kind in Nepal an Kleidung, Nahrung und Gesundheitsversorgung mangelt. Wir möchten ihnen die Aussicht auf eine bessere Zukunft schenken.“