Willkommen im Club 

Einige Kiwanis Clubs lassen sich viel einfallen, wenn es darum geht, neue Mitglieder willkommen zu heißen und sie mit dem Club vertraut zu machen.   

Die besten Kiwanis Clubs nehmen ständig neue Mitglieder auf. Denn frische Energie und neue Ideen sind das Lebenselixier für erfolgreichen Service. Deshalb ist es eine der wichtigsten Aufgaben unserer Clubs, das Interesse neuer Leute für Kiwanis zu gewinnen. Es ist zudem ein Kennzeichen lange bestehender Clubs.    

Mit der erfolgreichen Anwerbung ist es nicht getan. Was geschieht, wenn ein neues Mitglied hinzukommt?    

Paraden und Blasmusik sind nicht notwendig. Tatsache ist: Einige Clubs haben die Erfahrung gemacht, dass eine persönlichere Note oft einen größeren Eindruck hinterlässt als eine aufwendige Zeremonie. Einfache Dinge wie Schürzen oder Karten sind kreative Lösungen zum Erreichen eines wichtigen Ziels: Neue Mitglieder sollen motiviert werden, wiederzukommen.   

Eine wirkungsvolle Begrüßung   
Eine Schürze muss nicht extravagant und auffällig sein. Sie ist ein nützliches und funktionelles Geschenk und erfüllt einen Zweck. Vielleicht wirkt eine Schürze als Kernstück bei einer wichtigen Zeremonie etwas merkwürdig. Für den Kiwanis Club Independence, Ohio, ist jedoch genau das der Punkt.   

Seit der Gründung des Clubs im Jahr 1952 erhalten neue Mitglieder bei der Einführungszeremonie eine Kiwanis-Schürze als Symbol für die Tätigkeit, die sie ausführen werden.   

„Damals galt dieses Geschenk als Symbol dafür, dass es sich bei Kiwanis um eine arbeitende Organisation handelt“, sagt Edie Schilla, derzeitige Clubsekretärin. „Ich kannte eines der Gründungsmitglieder und ‚Wir arbeiten‘ war ihr Leitspruch. Die Mitglieder wussten, dass von ihnen Serviceleistungen und die Mitarbeit in Komitees erwartet wurde.“   

Der Club bietet die Schürze nicht nur als Symbol für Service und Leistungen an. Als Zeichen der Gemeinschaft wird sie zudem von allen anderen Mitgliedern unterschrieben.   

Für das neue Mitglied ist dies auch eine gute Gelegenheit, die Namen mit Gesichtern zu verknüpfen. Auf Versammlungen, bei denen neue Mitglieder vorgestellt werden, gehört das Unterschreiben der Schürze zu den abschließenden Aktivitäten. Altmitglieder unterschreiben, stellen sich vor und sprechen mit den Neulingen über Clubangelegenheiten.   

„Sie kommen an den Tisch – wo wir Filzstifte und Kugelschreiber bereitgelegt haben – und sie können sich vorstellen, Hände schütteln und so weiter“, sagt Schilla. „Auch die Komiteemitglieder erhalten Gelegenheit, sich vorzustellen.“   

Sie kichert: „Und vielleicht können sie auch ein neues Komiteemitglied anwerben.“   

Bedeutung für Mitglieder   
Auch der Kiwanis Club Monticello, New York, begrüßt seine neuen Mitglieder mit einer unterschriebenen Schürze, die die Funktion erfüllt, sich gegenseitig kennenzulernen. In Monticello geht jedoch das neue Mitglied auf die anderen Mitglieder zu.   

„Bei Amtseinführungen kontaktiert der Club den Lieutenant Governor“, sagt Kathy Garlick, die Clubsekretärin. „Üblicherweise sammelt der Lieutenant Governor direkt nach der Amtseinführung gemeinsam mit dem neuen Mitglied die Unterschriften auf der Schürze“, fügt sie hinzu. „Alle haben die Gelegenheit, sich kennenzulernen, und können erzählen, wie lange sie schon Mitglied im Club sind und wann sie in den Club eingeführt wurden.“   

Die Schürze selbst hat keine symbolische Bedeutung in Monticello. Sie dient jedoch genau wie bei den zuvor genannten Clubs als Erinnerung daran, dass es bei Kiwanis um Service geht, der von Freiwilligen geleistet wird. Außerdem sind die Schürzen sehr praktisch bei Clubveranstaltungen.   

„Wir grillen, frittieren Fisch … – so etwas machen wir immer wieder“, sagt Garlick. „Einige Leute, die schon seit Jahren bei uns sind, tragen bei diesen Anlässen immer ihre Schürze.“   

Es gibt aber auch Mitglieder, die diese Erinnerung an die ersten Momente bei Kiwanis sorgfältig aufbewahren wollen. Es ist jedem selbst überlassen, was er mit seiner Schürze macht oder auch nicht macht. Diejenigen, die die mit Unterschriften versehene Kiwanis-Schürze bei Veranstaltungen tragen, haben allerdings einen weiteren Vorteil entdeckt, so Garlick: „Man kommt leicht ins Gespräch. Bei Spendenaktionen fragen die Leute oft: ‚Was ist das?‘ Sie können es ihnen erklären und gleichzeitig etwas über ihren Club erzählen.“   

Einführung einer neuen Tradition 
Der Kiwanis Club Brantford, Ontario, kennt sich sehr gut mit Traditionen aus. Letztes Jahr feierte er sein 100-jähriges Jubiläum. Die Langlebigkeit des Clubs hat den Mitgliedern gezeigt, dass Erfolg wesentlich von der Mitgliederstärke abhängig ist – und vor allem davon, wie attraktiv der Club für jüngere Erwachsene ist.    

Seit vielen Jahren wurden Mitglieder im Kiwanis Club Brantford mit Unterschriftensammlungen auf einer Schürze begrüßt. „Aber diese Schürzen waren ‚Builders-Schürzen‘“, sagt Joanne Murray, die Vorsitzende für Mitgliedschaft.

„Damals lautete das Kiwanis-Motto ‚We Build‘ (‚Wir bauen‘)“, sagt Murray. „Es war ein Zeichen für unsere Absicht, etwas aufzubauen: ‚Wir machen Kinder stark.‘ Dieses Motto ist mittlerweile veraltet und taucht als Kiwanis-Motto nicht mehr auf.“   

Nachdem der Club vor einigen Jahren eine detaillierte Selbstanalyse durchgeführt hatte, wurden Änderungen vorgenommen – auch was die Art und Weise angeht, wie neue Mitglieder willkommen geheißen werden.    

„Wir haben gründlich überprüft, was funktioniert hat und was nicht – insbesondere was die Anwerbung neuer Mitglieder betraf“, sagt Murray. „Dann haben wir entsprechende Veränderungen vorgenommen.“ Neue Mitglieder bekommen nun eine gedruckte Karte, auf der die anderen Clubmitglieder abgebildet sind. Genau wie im Monticello Club gehen die neuen Mitglieder auf die anderen zu und bitten sie um ihre Unterschrift. Unter jedem Bild ist Platz für die jeweilige Unterschrift. Aus dieser Aktion ergeben sich viele Gespräche und Gelegenheiten zum Kennenlernen.   

Diese Karte hat sich auch inmitten der Pandemie hervorragend bewährt. Für Juli hatte der Club eine Begrüßungszeremonie über Zoom für ein neues Firmenmitglied geplant. Die Karte war nach wie vor Teil des Plans – in diesem Fall wurde sie jedoch später im Büro des Firmenmitglieds abgegeben.   

Wenn die Pandemie überstanden ist, werden andere neue Mitglieder ermutigt, Unterschriften auf ihren Karten zu sammeln. Schließlich geht es hierbei um mehr als eine neue Tradition. Die Unterschriftensammlung ist in die Verfahrensregeln des Clubs aufgenommen worden.   

„Diese Karte ist nicht nur eine Tradition“, sagt Murray, „sie erfüllt einen Zweck.“