Lernen Sie Amy Zimmerman und Karin Church kennen

Die Präsidentin 2023–2024 des Kiwanis Kinderfonds und die Vorsitzende der Kiwanis-Jugendprogramme geben Einblicke in die aktuelle und künftige Führungsarbeit.

Interviews von Julie Saetre  

Karin Church und Amy Zimmerman strebten schon als Kinder Führungsaufgaben an und begannen ihre Führungslaufbahn mittels der Jugendprogramme, die von Kiwanis angeboten wurden. Heute dient Church als Vorsitzende für die Kiwanis-Jugendprogramme und Zimmerman als Präsidentin 2023–2024 für den Kiwanis Kinderfonds. Zu Beginn ihrer Amtszeiten teilen sie ihre Erfahrungen dahingehend, wie man eine effektive Führungskraft wird und bleibt, und geben denjenigen, die in ihre Fußstapfen treten möchten, Ratschläge. 

Welche Ziele hatten Sie für die Zukunft, als Sie im Alter unserer Key-Club-/CKI-Mitglieder waren? Sahen Sie sich in den Führungsrollen, die Sie während Ihrer Karriere innehatten?  

Amy Zimmerman: Ich erinnere mich, dass ich meinem Lehrer in der achten Klasse erzählte, dass ich eines Tages Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika und Direktorin einer Grundschule werden möchte. Ich war jung, abenteuerlustig und zielstrebig und übernahm generell gerne Führungsrollen.

In der Oberstufe wollte ich Präsidentin meines Key Clubs (was ich dann auch wurde) und Inspirations-/Mo­tivationsrednerin werden. Im College wollte ich Lieutenant Governor für CKI werden (auch das wurde ich) und zum Leichtathletik-Team gehören. Im ersten Jahr meines Studiums gab es kein Leichtathletik-Team für Frauen, deshalb schloss ich mich dem Männerteam an. Später wechselte ich dann zum Frauenteam.  

Karin Church: Als ich in der zehnten Klasse dem Key Club beitrat, gab es dafür ehrlich gesagt zwei Gründe: Zum einen war ich weder im Sport noch in der Schule gut und Key Club war eine Organisation, die zu mir passte – ein Ort an dem ich mich wohl fühlte. Der Begriff der „Inklusivität“ wurde Mitte der 1980er nicht verwendet, aber genau darum ging es. Zum anderen war mein Vater Berater bei Kiwanis (er ist es bis zum heutigen Tag). In der Unterstufe hatte ich keine bestimmten Ziele, aber in meinem letzten Schuljahr wusste ich, dass ich Jura studieren und im Kapitol arbeiten wollte. 

Wenn Sie an diese Zeit zurückdenken, welchen Rat würden Sie sich in diesem Alter geben? 

KC: Halte dir alle Möglichkeiten offen und bleib du selbst. Während meiner beruflichen Laufbahn gab es viele Wendungen und Umwege zu bewältigen. Mein Vorhaben, im Kapitol zu arbeiten, überlebte nicht einmal einen Sommer in Washington, D. C. Das Jurastudium hat zwar meinen Verstand geschult und mir analytische Fähigkeiten vermittelt, die ich jeden Tag nutze, aber Jura selbst habe ich nie praktiziert. Auf jeden Fall würde ich der jungen Karin (in ihren 20ern) sagen, dass sie sie selbst sein sollte. Das Leben für heranwachsende Jugendliche ist schwer. Und es ist umso schwerer, wenn man sich in seiner eigenen Haut nicht wohl fühlt. 

AZ: Ob du glaubst, dass du etwas schaffst, oder ob du glaubst, dass du es nicht schaffst – du hast Recht. Es ist in Ordnung, das zu tun, was man liebt. Ich habe immer dazu geneigt, den unbekannten Weg zu gehen und neue Abenteuer zu erleben. Du bist zu viel mehr in der Lage, als du dir jemals vorstellen kannst.  

Gab es einen bestimmten Moment, in dem Ihnen klar wurde, dass eine Führungskraft in Ihnen steckt?  

AZ: Auf der Arbeit erlebte ich alle möglichen individuellen Führungsqualitäten von leitenden Mitarbeitern aus erster Hand. Ich erkannte, dass das, was ich im Key Club und CKI gelernt hatte, von unschätzbarem Wert war. Ich lernte, wie man effektive Versammlungen plant und durchführt, wie man besser zuhört und wie man auf die Ideen anderer eingeht. Ich lernte Respekt, den Umgang mit verschiedenen Persönlichkeiten und vieles mehr. 

KC: Ich kann Ihnen den genauen Tag nennen, an dem mir klar wurde, dass eine Führungskraft in mir steckt. Es war der 11. September 2001. Ich war seit einem Jahr Managerin in meiner Firma. 1.500 Meilen von New York City, dem Ort des Angriffs von 9/11, entfernt wurde mir klar: „Ich bin eine Führungskraft und trage die Verantwortung für meine Leute.“ Ich vergewisserte mich bei meinen geschockten Mitarbeitern, dass es ihnen körperlich und geistig gut ging, und machte mich an die Arbeit, Pläne zu erstellen, Taschenlampen zu kaufen und mich darum zu kümmern, dass mein kleines Büro vorbereitet war. 

Welches sind die wichtigsten Eigenschaften, die Führungskräfte von heute benötigen, um erfolgreich zu sein?  

KC: Führungskräfte von heute brauchen Visionen und Einfühlungsvermögen. Um sich die Zukunft vorstellen zu können, muss man die gegenwärtige Situation seines Unternehmens kritisch betrachten und einschätzen. Das gilt sowohl für die finanziellen als auch für die personellen Ressourcen und für die Stärken und Herausforderungen, vor denen man steht. Ein Beispiel: Die größte Herausforderung in Bezug auf die Kiwanis-Jugendprogramme ist die Kommunikation. Wenn es sich bei der Vision um eine Organisation handelt, die in hohem Maße mit unseren Partnern und Programmen verbunden ist, müssen wir unsere Kommunikationsprobleme angehen.

Aus meiner persönlichen Sicht hilft es, zu verstehen, was eine Person motiviert und welche Ängste sie hat, wenn es darum geht, Herausforderungen anzunehmen. Dann kann man als Führungskraft seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den weiteren Weg erleichtern. Wenn ein Team ein Ziel nicht erreicht, hilft gutes Einfühlungsvermögen dabei, sich in die Lage des Teams zu versetzen und die Situation besser zu beurteilen. 

AZ: Kommunikation, strategisches Denken und Planen, Problembewältigung, aktives Zuhören, Vertrauen, Zusammenarbeit, Mut, Fokus, Flexibilität, Lernen, Leidenschaft, Geduld, der Aufbau starker Beziehungen, Ethik. 

Ich liebe Menschen, was sehr widersprüchlich klingt, wenn man an jemanden denkt, der einen Bachelor of Science in Elektrotechnik hat. In der Highschool schrieb ich eine Forschungsarbeit darüber, was Menschen motiviert. Als Führungskraft muss man nicht nur sich selbst verstehen, sondern auch das, was andere Menschen motiviert und was sie dabei empfinden, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. 

Wie können unsere Jugendprogramme die Mitglieder auf ihre Führungsrollen vorbereiten?  

AZ: Unsere Jugendprogramme einen sich hervorragend dazu, neue Fähigkeiten – wie die Kandidatur für ein Amt oder die Führung eines Clubs bzw. eines Komitees oder die Leitung eines Projekts – auszutesten. Übung macht den Meister. Je mehr man übt und sich auf die Zukunft vorbereitet, desto besser. Nehmen Sie an Workshops für Führungskräfte wie Key Leader, Global Leadership Certificate, Amplify oder anderen Kursen, die von Ihrer Universität angeboten werden, teil. Bieten Sie bei Ihren Clubversammlungen Teambuilding-Übungen an. Finden Sie heraus, was funktioniert und was nicht – und denken Sie darüber nach.  

Nehmen Sie an Führungskraft-Kursen wie Key Leader teil, lesen Sie Bücher, stellen Sie Menschen in Führungspositionen (Kiwanis, Schule, Familie, Gemeinde), die Sie bewundern, offene Fragen. Begleiten Sie sie in ihr Büro. Benutzen Sie Ihr Telefon. 

KC: Ich glaube, am besten können sich diese jungen Leute auf ihre Führungsrollen vorbereiten, indem sie ihrem Engagement treu bleiben. Bevor man eine Position oder Aufgabe annimmt, sollte man ehrlich mit sich selbst sein und einschätzen, worum es dabei geht. Es ist in Ordnung, wenn man sich selbst vorantreibt, aber wenn man sich nicht zu 100 % für eine Sache engagieren kann, sollte man jemand anderem eine Chance geben. Vergessen Sie bitte nicht, dass Engagement für ein Projekt nicht automatisch bedeutet, dass dieses Projekt auch erfolgreich ist. Manchmal trauen sich Führungskräfte zu viel zu. Das ist in Ordnung. Situationen, in denen wir neue Fähigkeiten erlernen oder andere um Hilfe bitten müssen, bereichern uns. Personen, die mit jungen Führungskräften arbeiten, gehen davon aus, dass diese Übung und Hilfe benötigen. Was wir jedoch auch erwarten, ist, dass diese jungen Führungskräfte nicht aufgeben, wenn es zu anstrengend wird oder die Aufgaben im Konflikt mit gesellschaftlichen Funktionen stehen. Man kann weder führen noch wachsen, wenn man einer Verpflichtung nicht nachkommt.  

Was möchten Sie in Ihrer Position im Kiwanis-Jahr 2023–2024 erreichen? 

KC: Das Hauptziel für dieses Servicejahr besteht darin, die Mitarbeiter der Kiwanis-Jugendprogramme gut zu leiten, während wir gleichzeitig versuchen, die Herausforderungen der fortgeführten Services und Programme mit einem immer knapperen Budget zu bewältigen. Schwierige Entscheidungen müssen getroffen werden und ich hoffe, der Vorstand dient als gute Quelle für Unterstützung und kann mit Anregungen behilflich sein. Weiterhin soll die Ermittlung externer Finanzierungsquellen für Key Club gefördert werden, um die Abhängigkeit von den Beitragsgebühren und die Kosten für den Kongress zu reduzieren.  

AZ: Die Stränge der Kiwanis-Familie müssen miteinander verflochten werden, damit wir eine größere Wirkung erzielen können. Die Mission des Kiwanis Kinderfonds und von Kiwanis muss vorangetrieben werden. Wir müssen den Clubs helfen, mehr zu erreichen, als sie allein schaffen können. Die Kommunikation über die großartige Arbeit, die der Kiwanis Kinderfonds leistet, muss verstärkt und verbessert werden. Wir müssen eine solide Grundlage für die nächsten Jahre schaffen, in denen wir das Bewusstsein und die finanziellen Mittel zur Unterstützung unserer Kiwanis-Familie fördern. Lassen Sie uns sichtbar bleiben.