Ein Aktion-Club-Mitglied aus Pennsylvania ist der Star in einem preisgekrönten Dokumentarfilm.
Geschrieben von Kasey Jackson • Bilder von Kasey Jackson und mit Genehmigung von Orchard Studios
Dina Buno würde von sich selbst behaupten, vorlaut zu sein. Sie hat kein Problem damit, anderen zu sagen, was sie denkt. Sie ist sehr gesprächig, was schon zu Beginn ihrer Lebensgeschichte klar wird. Aber Dina kann auch ganz anders sein.
Sie ist der Star des preisgekrönten Dokumentarfilms „Dina“, in dem auch ihr Ehemann mitspielt. In diesem Film lernt man die andere Seite von Dina kennen. Sie wirkt übervorsichtig sowie leicht nervös und gibt schnell zu, dass sie oft sehr liebesbedürftig ist und manchmal auch etwas Hilfe benötigt.
Mit anderen Worten: Sie ist genauso wie wir.
Und sie hat eine lange Kiwanis-Geschichte zu erzählen.
Dina lernte Ed Sickles, Mitglied des Kiwanis Clubs Glenside, Pennsylvania, während ihrer Schulzeit kennen. Ed war damals ihr Lehrer und wurde dann zu ihrem Mentor und Freund. Als er gemeinsam mit dem Kiwanis-Mitglied Darlene Anderson den Abington Aktion Club, einen Serviceclub für junge Erwachsene mit Behinderungen, im Raum Philadelphia gründete, wurde Dina eingeladen, dem Club beizutreten.
Laut Dina war Ed immer für sie da. Die beiden verband eine enge Freundschaft – Ed stand Dina mit Lebenserfahrungen und Ratschlägen immer zur Seite. Sie erinnert sich noch sehr genau an einen Tag vor zehn Jahren, als sie weinend nach Hause kam. Sie war sehr unzufrieden mit ihrer Arbeitsstelle und suchte Rat bei Ed.
Ed schlug Folgendes vor: „Kündige deinen Job und arbeite für mich. Du kannst auf meinen Sohn aufpassen.“ „Der Rest ist Geschichte“, sagt Dina.
Dina konnte miterleben, wie sich Eds Sohn Dan „von einem wunderbaren Kind erst zu einem Teenager und schließlich zu einem jungen Mann entwickelte“. Seither verbindet sie eine feste Freundschaft.
Dan Sickles – das Kind, das Dina einst hat heranwachsen sehen – wurde zum Filmemacher. Er ist dafür verantwortlich, dass der Name seiner Freundin Dina ins Rampenlicht gerückt wurde.
„Mir ist schon immer klar gewesen, dass Dan zu besonderen Dingen auserkoren war“, sagt Dina. „Ich wusste, dass dieser junge Mann es in seinem Leben zu etwas bringen würde.“
Wahrscheinlich hatte sie sich jedoch niemals träumen lassen, dass die beiden eines Tages einmal gemeinsam im Rampenlicht und auf roten Teppichen auf der ganzen Welt stehen würden. Der Film „Dina“ hat mehrere Filmauszeichnungen erhalten, unter anderem den Grand Jury Prize des Sundance Film Festival, die Peek-Auszeichnung und die Auszeichnung der International Documentary Association als einer der besten Filme des Jahres 2017.
„Ich bin hin und weg und total aufgeregt. Ich freue mich für alle diejenigen, die es geschafft haben.“
Filmregisseur Dan Sickles und der mit ihm befreundete Filmproduzent Antonio Santini wollten mit diesem Film Ed ehren, der im Jahr 2014 verstorben ist. Sie wollten Eds Leben und Wirken aus der Perspektive eines Aktion-Club-Mitglieds zeigen. Dan und Antonio besuchten den Aktion Club, um Filmmaterial zu sammeln. Dina stahl allen die Show.
So ergab sich die Handlung ihrer Geschichte. Sie würden Dina und Scott während ihres Alltags als „neurodiverses“ Ehepaar begleiten. (Dina ist entwicklungsgestört, sie leidet am Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus, Angstzuständen und Zwangsneurose. Scott leidet ebenfalls unter dem Asperger-Syndrom.) Sie konzentrierten sich auf den Tagesablauf von Dina und Scott und lernten viele ihrer Freunde kennen, von denen die meisten auch Mitglieder des Aktion Clubs sind. Sie planten die Verlobungsfeier für Dina und Scott. Wir waren bei der Hochzeit anwesend und erlebten mit, wie Scott in Dinas Wohnung einzog. Scott ging zur Arbeit und Dina kümmerte sich um den Haushalt. Die Zuschauer werden von diesem besonderen Blick in das Leben dieses einzigartigen Paares angezogen. Die Kameras sind zwar nicht sichtbar, aber sie erfassen alles, was im Alltag des Paares geschieht – vom gemeinsamen Kochen bis hin zu intimen Gesprächen über das Thema Sex. Der Film ist authentisch und ungeschönt.
Besonders wichtig ist vielleicht, dass der Film „Dina“ die Zuschauer zwingt, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie miteinander umgehen und ihre Wünsche und Bedürfnisse kommunizieren. Wir werden daran erinnert, dass wir trotz unserer Unterschiedlichkeit alle gleich sind. Wir werden angeregt, uns Gedanken über unser Umfeld zu machen und darüber, inwiefern sich Beziehungen, die wir zu anderen Menschen aufbaut haben, auf unser Leben und Verhalten auswirken.
„Ed hat mir beigebracht tapfer zu sein. Er hat mir gezeigt, wie ich mich in schwierigen Situationen verhalten kann, und mich ermutigt, nicht gleich aufzugeben“, sagt Dina. „Er hat mein Selbstvertrauen aufgebaut, mein Konzentrationsvermögen und meine Ausdauer gestärkt. Er hat mir die Bedeutung von Liebe und wahrer Freundschaft nahegebracht. Freunde lassen sich niemals im Stich – ganz egal, was geschieht. Auch wenn man mal böse aufeinander ist, bedeutet das nicht, dass man sich nicht mehr lieb hat. Er hat mich gelehrt, nicht eifersüchtig zu sein. Er hat mir gezeigt, wie ich den Menschen dienen kann, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten.“
„Manchmal, auch wenn es eiskalt und verschneit ist und ich mit einer Erkältung und schmerzenden Gelenken kämpfe, raffe ich mich trotzdem am Dienstagabend auf, um Sandwiches mit Erdnussbutter und Marmelade zuzubereiten. Man tut, was man kann, um anderen Menschen zu helfen. Das habe ich von Ed gelernt – und ich möchte so sein wie Ed.“
Dina sagt, Dan habe viele Qualitäten von seinem verstorbenen Vater geerbt.
„Dan hat sich schon als Teenager gern für andere Menschen eingesetzt“, sagt sie. „Das hat mir imponiert. Nachdem Ed verstorben war, stärkte und ermutigte Dan mich, nicht aufzugeben. Dan erinnert mich ständig daran, dass Ed in meinem Herzen weiterlebt. Ein Mitglied der Familie Sickles steht weiterhin an meiner Seite. Dan erlaubt mir, meine Träume zu verwirklichen. Er steht hinter mir und feuert mich an.“
Und dies tut er auch weiterhin: Als Filmregisseur verschaffte er Dinas Geschichte die Zeit und den Raum, die sie benötigte, um zu glänzen.
„Es war Dinas Bühne“, sagt er. Wir haben kein Manuskript geschrieben. „Wir haben einfach alles laufen lassen.“
Dina Buno wird die Hauptrednerin bei der „Training und Leadership“-Konferenz des Aktion Clubs in Las Vegas am 28. Juni um 13:00 Uhr sein. Am Abend desselben Tages wird sie bei der Kiwanis-International-Jahreskonferenz ihre Geschichte auf der Bühne erzählen.