Eingehüllt in Wärme und Geborgenheit

update 11 5 19 new cal blankets

Dringend benötigte Decken sind eine willkommene Überraschung auf einer Insel im Südpazifik.

Artikel von Cindy Dashnaw

Die Winternächte in Neukaledonien, einem Archipel im Korallenmeer, 1.000 Meilen von der Goldküste Australiens entfernt, sind sehr kalt. Auf einer der Inseln, auf Ouvéa, treffen Tradition und Armut mit den Jahreszeiten aufeinander. In den Hütten, die gemäß der Methoden ihrer Vorfahren aus Holz, Stroh und Palmwedel gebaut worden sind, kauern die Familien des einheimischen Kanak-Volkes Nachts dicht aneinandergedrängt auf Schlafmatten, die auf dem kalten Lehm- oder Betonboden liegen. In der Hütte der Kanaken gibt es keinen Schornstein, somit können die Bewohner auch keine Feuerstelle oder einen Herd anzünden.

Wenn die Temperaturen nachts auf 10 Grad Celsius absinken, werden extra Decken zum Warmhalten benötigt. Viele Familien können sich jedoch keine Decken leisten. Aus diesem Grund hat sich der Kiwanis Club Tiare Paita, in Neukaledonien, entschlossen, ein bereits bestehendes Serviceprojekt zu erweitern, um mehr Menschen helfen zu können.

An diesem Serviceprojekt sind Bewohnerinnen eines Seniorenheims und Clubmitglieder beteiligt. Sie stricken Wolldecken für alleinstehende junge Mütter.

„Zuerst ging es uns darum, eine Beschäftigung zu finden, bei der die Frauen ihre Talente einsetzen konnten“, sagt Julien Le Ray, die Sekretärin des Kiwanis Clubs Tiare Paita. „Die Frauen haben schnell gearbeitet und sehr viele Decken hergestellt. Wir haben uns überlegt, wer noch von diesem Projekt profitieren würde, wo Kiwanis noch helfen könnte.“

Das Clubmitglied Jacqueline Gouzenes, vom Volk der Kanaken, auf der Inseln Ouvéa, erinnerte sich an die kalten Winternächte während ihrer Kindheit und auch daran, niemals genug Bettzeug gehabt zu haben. Nachdem sich ihr Club entschieden hatte, Familien mit Decken zu versorgen, erklärte sie sich bereit, die Koordination mit dem Büro des Bürgermeisters von Ouvéa zu übernehmen.

Die buntfarbigen Decken standen am Auslieferungstag in starkem Kontrast zu den grünbraunen Hütten. Jedermann erfreute sich an den glanzvoll eingefärbten Decken. Die Wolle zur Herstellung dieser Decken wurde von verschiedenen Menschen gestiftet und von Geldern, die dem Club gespendet wurden, erworben.

„Wir haben das ganze Jahr über für dieses Projekt auf unserer Facebook-Seite geworben. Die Menschen sind sehr großzügig gewesen. Wir haben Geld, Wolle und sogar Decken aus aller Welt erhalten“, sagt Le Ray.

Die Kanakinnen hielten die weichen Stoffe an ihre Wangen und bestaunten die Strickarbeiten. Sie waren von der langen Reise beeindruckt, die die Kiwanis-Mitglieder auf sich genommen hatten.

„Warum habt ihr uns ausgesucht? Warum seid ihr so gut zu uns?“ Fragen über Fragen – und viele glückliche Gesichter. Vor allem die Mütter waren überglücklich. Es flossen so einige Freudentränen, auch bei den Kiwanis-Mitgliedern“, sagt Le Ray.

Die Familien auf Ouvéa haben die Kiwanis-Mitglieder gebeten wiederzukommen. Inzwischen erhält der Club weiterhin Wollspenden.

„Die Familien haben angeboten, uns zu zeigen, wie man die Blätter von Pflanzen flechtet. Dafür sollen wir ihnen zeigen, wie gestrickt wird“, sagt Le Ray. „Es war ein großartiger Tag für Kiwanis auf dieser Insel.“


 

Submit a comment

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s