Ein Kiwanis Club in Illinois arbeitet gemeinsam mit einer Literaturstiftung an der Stärkung frühkindlicher Bildung.
Von Maria Hayley, Kiwanis Club Lake View, Chicago
„Der Zufall der Geburt ist eine der größten Quellen für Ungleichheit in den Vereinigten Staaten von Amerika in der heutigen Zeit.“
Das sind die erschreckenden Worte des Wirtschaftsnobelpreisträgers James Heckman von der Universität Chicago. Der Kiwanis Club Lake View, Chicago, setzt sich jedoch gemeinsam mit The Freadom® Road Foundation dafür ein, eine Wende zu erwirken.

Unsere Arbeit basiert auf zwei Programmen: Das erste ist „Kleinkinder: oberste Priorität“, eine Kiwanis-Initiative, die sich auf Kinder vor der Geburt bis zum Alter von fünf Jahren konzentriert, das zweite „Read Around the World“ (Leseprogramm), ein ehemaliges Programm von Kiwanis, das darauf ausgerichtet ist, kleinen Kindern durch Vorlesen oder das Verschenken von Büchern Freude am Lesen zu vermitteln. (Viele Kiwanis Clubs führen das „Read Around the World“-Programm weiterhin fort.)
Beide Programme fördern das Lesen und die Freude am Lesen als Grundlagen für Erfolg in der Schule und im weiteren Leben – und zur Vermeidung anderweitigen vorhersehbaren schulischen Versagens, der Ursache eines Teufelskreises aus anhaltenden generationenübergreifenden Einschränkungen.
Wir nehmen unsere Arbeit, den Kampf gegen ein geringes Ausbildungsniveau, sehr ernst und stützen uns auf jahrelange Forschung, Erfahrung und unsere Ausbildung in verschiedenen Bereichen.

Wir veranstalten Wettbewerbe wie „Create The Best Home Library Ever“ („Die beste Hausbibliothek“) und „Celebrating Scribbles: Precious Little Hands Begin to Write“ („Kleine Hände beginnen mit dem Schreiben“). Diese Wettbewerbe und der Anstoß zu freundschaftlichem Wettstreit unter den teilnehmenden Eltern tragen zu einem Lebensumfeld bei, in dem viel gelesen wird. Die Wettbewerbsteilnehmer werden persönlich, über Zoom, im Family-Focus-Newsletter sowie auf der Facebook-Seite von The Freadom® Road Foundation und dem Kiwanis Club Lake View gefeiert.
Hier einige der Erfolgsgeschichten, auf die wir besonders stolz sind:
Flucht aus der Jeopardy Zone. Dieses Programm ist das Vermächtnis von John Stephan, einem langjährigen Kiwanis-Mitglied und Direktor des Boys & Girls Club Logan Square, der sein Leben der Hilfe für in Armut und Gewalt lebende Kinder gewidmet hat. Stephan hat gemeinsam mit The Freadom® Road Foundation daran gearbeitet, den Trend der unterdurchschnittlichen nationalen Lese-Testergebnisse bei Drittklässlern umzukehren. Ihm zu Ehren ist der Logan Square Club in der Grundschule Funston, Partner der Boys & Girls Club von Chicago, nun unter dem Namen Legacy Club bekannt.
Treys Jungen-Buchclub. In den Zeugnissen von Trey J., der in der dritten Klasse der sogenannten Jeopardy Zone angehörte, standen nur schlechte Noten. Nachdem der Junge und seine Familie an unserem Hausbesuchsprogramm teilgenommen hatten, verbesserten sich seine Lesefähigkeiten und sein Notendurchschnitt erheblich. Daraufhin nutzte er seine neuen Lesefähigkeiten und übernahm die Aufgabe, seine Freunde für seinen zu Hause ansässigen Buchclub zu rekrutieren.
Monique M., unsere Beraterin für Eltern. Monique ist Mitglied der Original-Freadom®-Familien und hat sich dem Programm zu einer Zeit angeschlossen, in der sie selber obdachlos war und gemeinsam mit ihrer vier Monate alten Tochter in einer Notunterkunft lebte. Auch nach ihrem Umzug nach Indiana und der Geburt weiterer Kinder bat sie weiterhin um Bücher, die wir ihr jetzt per Post zuschickten. Monique erhielt letztendlich ein Angebot, in einem Kinderhort zu arbeiten. Die dortigen Betreuer waren davon beeindruckt, wie gut Monique ihre eigenen Kinder unterrichtet hatte.
Sowohl Monique als auch Trey erhielten die Rising-Star-Auszeichnung.