Geschichten zum Leben erwecken

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Kiwanier in Kolumbien führen ein neuartiges Leseprogramm für Kinder durch.

Geschichte von Danielle Castonzo

Nach der Schule versammeln sich Vorschulkinder in Sincelejo, Kolumbien, an runden Tischen, auf denen aufgeschlagene Bücher liegen. Sie lesen und lachen gemeinsam mit ihren Freunden und Familienmitgliedern. Einige Kinder tragen farbige Masken oder Kostüme und schlüpfen in die Rolle ihrer Lieblingsfiguren aus den Geschichten.

„Lesen ist meine Geschichte“ ist eine tägliche Aktivität, die Kinder zum Lesen, Schreiben und kreativen Denken inspiriert. Dieses Programm wurde durch die Zusammenarbeit zwischen dem Kiwanis Club Sincelejo und dem kolumbianischen Ministerium für nationale Erziehung ermöglicht.

Das Projekt zielt darauf ab, zur Entwicklung der mündlichen und schriftlichen Sprachkompetenzen beizutragen und den Kindern die Gelegenheit zu geben, ihre Kreativität zum Ausdruck zu bringen sowie schon in frühen Jahren zu lernen, sich effektiv zu verständigen. „Wir sind kein passiver Lesekreis“, sagt Berenice Larios de Rodríguez, die ehemalige Präsidentin des Kiwanis Clubs Sincelejo. „Um die Teilnehmer einzubinden, setzt unser Programm diverse Strategien ein, zum Beispiel Kunst, Spiele, die Erforschung der realen Welt und direkten Kontakt mit Büchern und Illustrationen.“

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„Die Kinder, die an unserem Programm teilnehmen, haben die Gelegenheit, ohne Angst ins Reich der Worte und Bilder einzutauchen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Sie spielen die

Geschichten nach, übernehmen die Rolle verschiedener Charaktere und verstehen vor allem den Inhalt“, sagt Larios de Rodríguez.

Durch Gesang, Tanz, Klatschen und Geschrei erfahren die Kinder die ganzheitlichen Werte der Geschichten. Zur Förderung der Teilnahme am Programm „Lesen ist meine Geschichte“ werden auch die Eltern ermutigt, sich zu engagieren. An den Wochenenden lesen die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Geschichte oder Fabel und vertiefen somit das Thema der Woche. Einmal im Monat lesen die Eltern gemeinsam mit der gesamten Gruppe eine Geschichte. Zudem nehmen sie an der Language-Day-Feier mit den Schülern teil.

Larios de Rodríguez ist davon überzeugt, dass durch die Einbeziehung der Eltern das Lesen zu einem Familienerlebnis geworden ist und die Schüler dazu ermutigt worden sind, auch außerhalb des Klassenzimmers zu lernen. Des Weiteren wurde durch dieses Projekt die Beziehung zwischen der Schule und den Eltern, die die Auswirkungen ihrer Beteiligung auf die Schüler erlebt haben, gestärkt.

„Es macht uns glücklich, die Begeisterung der Kinder und die Zufriedenheit der Eltern, die sich mit diesem Projekt identifizieren, zu sehen“, sagt Larios de Rodríguez.

Dieses Projekt hat auch dazu geführt, Konflikte und Aggressionen unter den Schülern abzubauen. Seite an Seite arbeiten sie jetzt gemeinsam daran, die Geschichten auszuleben.

„Beide Seiten können aus diesen Erlebnissen lernen“, sagt Larios de Rodríguez. „Die Mitglieder des Kiwanis Clubs Sincelejo haben sehr viel dazugelernt. Vor allem hatten wir die einmalige Gelegenheit, mit diesen tollen Kindern zusammenzuarbeiten.“

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