Beim Schachspielen lehren Kiwanis-Mitglieder in Texas Kindern Strategie und wichtige Lektionen fürs Leben.
Geschichte und Bilder von Curtis Billue
Die Schüler platzen vor Aufregung während das Schachbrett aufgestellt wird. „Kann jemand dieses Puzzle lösen?“, fragt der Kiwanier Duane Solley. „Schachmatt in zwei Zügen.“
Hände und Stimmen erheben sich mit möglichen Antworten. Nachdem die Antwort bekannt gegeben wird (die Königin wird ‚geopfert‘), lernen die Kinder, sich in Geduld zu üben. „Seht mal wie lange es gedauert hat, jemanden mit zwei Zügen Schachmatt zu setzen“, sagt Solley.
Der Schüler Isaac Brown kann es kaum bis zum Puzzle nächste Woche abwarten. Während der Pause bittet er Solley um eine weitere knifflige Frage.
„Es hilft bei der Problemlösung“, sagt Lee Ann Cloud, eine Lehrerin in der Wilder-Intermediate-Schule. „Die Kinder müssen beim Schachspiel Strategien erlernen, genau wie im wirklichen Leben.“
Schach spielen hilft bei der Weiterentwicklung der sozialen Kompetenzen, man muss überlegen bevor man handelt und lernt von den Fehlern, die man gemacht hat.
„Die Eltern lieben den Schach-Club. Das Gedächtnis der Kinder wird stimuliert und zur Kalkulation ermuntert“, sagt Solley. „Die Kinder lernen, weil sie Freude haben.“
Der Schach-Club wurde vor sechs Jahren von Duane Solley, in Zusammenarbeit mit JoAnna Wold, einer Sozialarbeiterin in der Rose-Garden-Grundschule, gegründet. Der wöchentlich stattfindende Schach-Club ist in der Rose-Garden- und Wilder-Intermediate-Schule, in Schertz, Texas, sehr beliebt.
„Er hat angeboten, einmal pro Woche, für den Rest seines Lebens, freiwillig in der Rose-Garden-Schule zu arbeiten“, scherzt Wold. „Er bemüht sich sehr, den Kindern, die keine Ahnung von Schach haben, Schach beizubringen.“
Die Kinder lieben das Programm und die Anerkennung. Zweimal im Jahr besucht der Kiwanis Club San Antonio Army Residence Community Golden K den Schach-Club und verteilt T-Shirts und Auszeichnungen an die Schüler.
„Die Schüler freuen sich auf die Besucher, die ihre goldenen Westen tragen“, sagt Wold. „Wir haben eine wunderbare Partnerschaft entwickelt und freuen und jedes Mal auf unser Zusammentreffen.“
Der Schüler Alex Simon weiß, dass es einen Unterschied macht, wenn er öfter die Gelegenheit zum Schach spielen hat.
„Übung macht den Meister. Man wird nicht gleich nach dem ersten Spiel zum besten Schachspieler“, sagt er.
Der Schüler Wyatt Cravey sagt, dass er durch Schach spielen viel fürs Leben gelernt hat.
„Ich habe gelernt, meine Schularbeit nicht hastig zu erledigen“, sagt er.
Einige Kinder sehen beim Schach spielen ein Ziel vor Augen. Layton Keller ist daran interessiert herauszufinden, wie die verschiedenen Figuren eingesetzt werden, um „hoffentlich meinen Bruder zu schlagen, der meistens gewinnt“. Isaiah Jenkins hat die Hoffnung, gegen seinen Vater zu gewinnen. „Er hat versprochen, mir ein Schachbrett zu kaufen, wenn ich ihn schlage“, sagt Jenkins.
Die Emotionen während eines Spiels reichen von intensiver Konzentration bis zum Freudenausbruch. Die meisten Spiele enden jedoch in einem Unentschieden, weil von den jeweiligen Spielern eine Figur gefangen genommen wurde.
Kainen Cuello rückt die Dinge jedoch in die richtige Perspektive.
„Egal ob man verliert oder gewinnt. Man lernt immer etwas Neues und verbessert sich“, sagt Cuello. „Jeder macht mal einen Fehler“, fügt er hinzu.
Zu Ende des Spiels zeigen die Schüler wahren Sportsgeist. Sie schütteln die Hände mit ihren Gegnern, so wie sie es zum Anfang des Spiels getan haben.
Bei der Frage, wie man mit dem Verlieren umgeht, antwortet Calleigh Keiser, dass es mehr darum geht Spaß zu haben und Freunde zu gewinnen:
„Ich sagte nur: ‚tolles Spiel‘ oder ‚das ist OK mit mir‘.“
Presley Durden stimmt zu:
„Auch wenn man verliert macht es Spaß, weil man am Spiel teilnehmen konnte.“