Kiwanis-Mitglieder in Kingston, Jamaika, starten eine Lese-Initiative in einer Vorschule.
Von Lydia Johnson
Im vergangenen Oktober startete der Kiwanis Club North St. Andrew in Kingston, Jamaica, ein Programm, um den Hunger bei Kindern zu stillen, die Stimmung zu verbessern und die Köpfe anzuregen.
Mitglieder, die sich an der Early Literacy Initiative beteiligten, lasen den drei- bis 5-jährigen Kindern der St. Paul Basic School und National Baptist Basic School Bücher vor. Monatlich wurde zwischen den beiden Schulen abgewechselt und insgesamt 300 Kindern vorgelesen.
„Wir wissen, dass bei Kindern im Alter von fünf Jahren, das Gehirn bereits bis zu 35 Prozent entwickelt ist“, sagt der Programmdirektor Dwayne Cargill. „Es ist wichtig, dass wir unseren Kindern eine gute Basis verschaffen.“
Frühzeitige Prävention kann maßgeblich die Zukunft dieser Schüler verändern. Viele dieser Kinder leben in Gegenden mit einer hohen Kriminalitätsrate und niedrigen Einkommen. Es mangelt an der Förderung akademischer Leistungen.
„In dieser Gemeinde macht Lesen keine Freude. Eine gute Schulbildung scheint nicht wichtig zu sein.“
Um diese vorherrschende Einstellung zu ändern, bietet der Club positive Lernerfahrungen an, um Schüler zu ermutigen, weiterhin auf die Schule zu gehen.
Die monatlichen Kosten für das Programm, 10.000 Jamaika-Dollar, werden von den Mitgliedern gespendet oder durch Spendenaktionen aufgebracht.
An den Lesetagen bereiten die Mitglieder für die Schüler ein Frühstück, das aus Tee, frittierten Klößen, Hafergrütze und Gebäck besteht, zu. Nach einer kurzen Andacht — ein integraler Bestandteil der Schulkultur in Jamaika — verteilen sich die Mitglieder und lesen in den verschiedenen Unterrichtsräumen Lese- oder Bilderbücher vor. Danach werden an eineder Klassen Bücher gespendet.
Prominente Botschafter für Alphabetisierung, wie z.B. Melanie Walker, eine Olympiasiegerin im 400-Meter-Lauf und Owen Wilson, eine Persönlichkeit aus den lokalen Medien und Pädagoge, lesen den Schülern vor und heben die Stimmung bei dieser Initiative an. Erste Erfolge sind bereits zu erkennen. Die Lehrer berichten, dass sich das Interesse der Schüler deutlich verbessert hat.
„Der Schuldirektor ruft mich jeden Monat an und fragt, wann wir wieder kommen“, sagt Cargill.
Auch die Early Childhood Commission Jamaikas, die für die Überwachung und Zertifizierung aller Einrichtungen für Kleinkinder verantwortlich ist, investierte in dieses Programm.
„Sie spielt eine wichtige Rolle bei unserer Initiative“, sagt Cargill.
Die Kommission erhält Spenden von einer Büchersammlung, die der Club anlässlich seines 45. Jubiläums veranstaltet hat. Die Bücher werden an die beiden Early Learning Initiative Schulen und zusätzlich an 20 weitere Early Childhood Einrichtungen, die von der Kommission überschaut werden, verteilt.
„Für uns ist die Förderung der Entwicklung unserer Kinder eine wichtige Angelegenheit. Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst“, sagt der Clubpräsident Barrington Miller.
„Die Kinder sind unsere Zukunft und wir müssen ihnen jegliche Unterstützung bieten, die sie benötigen.“