Art Riley hat eine Vision für dieses Kiwanis-Jahr – und für die Zukunft.
Artikel von Tony Knoderer
Vor weniger als zehn Jahren konnte Art Riley nicht ahnen, dass dieser Moment einmal kommen würde. Präsident von Kiwanis International? Er hätte nie gedacht, dass er eines Tages für eine Position im Vorstand kandidieren würde.
„Ich bin ganz unerwartet in den Vorstandsgekommen“, sagt Riley. „Es war weder Absicht noch hatte ich es geplant.“
Nachdem ein Vorstandmitglied im Jahr 2013 aus gesundheitlichen Gründen hatte ausscheiden müssen, kamen einige Kollegen mit der Bitte auf Riley zu, für den Vorstand zu kandidieren. Sie kannten ihn als Führungskraft – nicht nur als langjähriges Mitglied des Kiwanis Clubs Westminster, Maryland, sondern auch als Governor des Jahres 2007–2008 für den Capital-Distrikt.
Bevor Riley sich versah, fehlten ihm bei den Wahlen auf dem Kiwanis-International-Jahreskongress in Vancouver nur 20 Stimmen für das Amt als Trustee. Durch diese Erfahrung inspiriert, kandidierte er im folgenden Jahr in Chiba, Japan, erneut und gewann die Wahl.
Im Rückblick auf dieses Erlebnis muss er lächeln. „Schließlich habe ich einst gesagt, dass ich niemals für das Amt des Präsidenten kandidieren würde.“
Hier ist er nun. Für Riley ist die Aufgabe, als Kiwanis-International-Präsident 2020–2021 zu fungieren, die neueste Lektion des lebenslangen Lernens hinsichtlich Prinzipien und Möglichkeiten. Etwas Unerwartetes kann immer auftreten – das ist jedoch keine Entschuldigung dafür, unvorbereitet zu sein.
Die Bereitschaft, eine Führungsposition zu übernehmen, ist aber weit mehr als nur ein Teil von Rileys Geschichte. Es ist Teil seiner Vision für die Zukunft von Kiwanis.
Ideen und Ziele
Schon bevor aufgrund der Covid-19-Pandemie die Art und Weise geändert werden musste, wie Serviceorganisationen mit ihren Gemeinden interagieren, hatte Riley erkannt, dass Kiwanis an einem Scheideweg stand, sich aber gleichzeitig neuen Chancen gegenübersah.
Natürlich geht es auch um das Thema Mitgliedschaft. Riley ist nicht der erste Präsident, der sich mit der Notwendigkeit für Clubstärke und Mitgliedschaftswachstum auseinandersetzen muss, und er wird auch nicht der letzte sein. Diese langfristige Angelegenheit muss bewältigt werden und gehört zur immer wiederkehrenden Frage: Was bedeuten Service und Mitgliedschaft heute für die Menschen?
Eine Möglichkeit zu prosperieren ist für Riley unsere nachweisliche Stärke in der Heranbildung von Führungskräften. „Ich möchte, dass wir in der Gemeinde als Ausbilder von Führungskräften bekannt werden, sagt er. „Meines Erachtens können wir ein Produkt entwickeln, mit dem wir Menschen für die Fortbildung zu Führungskräften gewinnen können.“
„Es wäre wunderbar, wenn Kiwanis führend in der Online-Ausbildung von Jugendlichen werden würde“, fügt Riley hinzu. „Ich sehe, dass es Menschen, die das College besucht haben und über technische Fertigkeiten verfügen, oft an sozialer Führungskompetenz mangelt – sie wissen nicht, wie man andere Menschen leitet und inspiriert.“
Service als Karriere
Als Apotheker hört man zu. Zuhören ist nicht nur eine Handlung, sondern auch eine Fähigkeit, die man über Jahre hinweg verfeinert. Riley ist seit fast 50 Jahren Apotheker. Nach seinem Abschluss an der Universität Maryland und einem zweijährigen akademischen Assistenzprogramm, das von seiner Alma Mater des privaten John-Hopkins-Forschungsinstituts geleitet wurde, begann er in Baltimore zu praktizieren.
Stets fühlte er jedoch eine starke Bindung zu seiner Heimatstadt Westminster, Maryland. Nach acht Jahren in Baltimore zog Riley zurück nach Westminster, um dort zu praktizieren. Seitdem wohnt er wieder dort.
Wenn man so viele Jahre lang als Apotheker arbeitet, lernt man so einiges in Sachen Service. Man hilft schließlich Menschen in Not. In einer Stadt wie Westminster lernt man die Menschen auch gut kennen – nicht nur geschäftlich, sondern auch privat.
„Es gibt Zeiten, da kommt man in ein Zimmer und steht vor der Aufgabe, jemanden von seinen Schmerzen zu befreien“, sagt Riley. „In den 48 Jahren meines Berufslebens war es manchmal auch meine Aufgabe, jemandem beim Aufsitzen zu helfen und dafür zu sorgen, dass diese Person in den letzten Momenten ihres Lebens keine Schmerzen verspürt. Das sind eindrucksvolle Erinnerungen.
„Das hat bestimmt Einfluss auf mein Leben bei Kiwanis gehabt“, fügt er hinzu. „Wo die Trennlinie verläuft, weiß ich nicht. Bin ich Apotheker geworden, um Menschen zu helfen, oder liegt es an meiner Erziehung zur Hilfe für andere, dass das Interesse in mir geweckt wurde, Apotheker zu werden?“
Familienangelegenheiten
Mitte der 60er Jahre trat Riley während seiner Highschool-Zeit dem Key Club bei. In seinem Abschlussjahr fungierte er sogar als Lieutenant Governor für den Distrikt Capital. Und schon bevor er zur Highschool ging, war er mit Service und der Kiwanis-Familie vertraut gewesen.
Sein Vater war Mitglied in einem Kiwanis Club und Riley erinnert sich genau an einige Clubaktivitäten, an denen er als Kind teilgenommen hat. 1980 wurde er selbst Mitglied im Kiwanis Club Westminster. (Heute ist er auch Mitglied im Centennial Internet Club und im Kiwanis Club State Line, Maryland.)
Art und seine Frau Vickie sind seit 48 Jahren verheiratet. Sie haben drei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder. Vickie hat Arts Engagement als Ehemann, Vater, Großvater, Apotheker und Mitglied ihrer Gemeinde miterlebt.
„Er fühlt sich berufen, anderen zu helfen. In einigen Familien hat er mehreren Generationen geholfen“, sagt Vickie.
Außerdem war er über 25 Jahre als Laienprediger tätig und veröffentlichte eine Sammlung seiner Predigten.
Blick nach vorn
Während Riley seine Familie als sein persönliches Vermächtnis betrachtet, würde er die Entwicklung von Führungskräften gerne als Teil seines Kiwanis-Vermächtnisses sehen. Daran wird er als Präsident arbeiten. Er möchte etwas Dauerhaftes erreichen.
„Er nimmt seine Aufgabe ernst, hat das Gesamtbild im Blick“, sagt Vickie. „Er möchte Dinge auf die Beine stellen, die dazu beitragen, dass unsere Organisation noch lange relevant bleibt.“
Riley sagt, er werde durch Liebe motiviert: „Ich liebe die Menschen, ich liebe meinen Glauben, ich liebe Kiwanis. Ich möchte die Menschen ermutigen, ihr Bestes zu geben.“